AYA ONODERA
Aya Onoderas Werk ist geprägt von einer tiefen Sensibilität für das Zwischen – das, was weder fest noch völlig flüchtig ist, das, was sich zwischen zwei Punkten, Zeiten, Erinnerungen oder Körpern entfalten kann. Es lebt von einem feinen Gleichgewicht aus Material, Leere, Farbe und Bewegung, von den naturgegebenen Prinzipien des Wachsens und Vergehens.
Ihre stille Installation: zwei Leinwände, verbunden durch einen zarten, gespannten Stoff, der wie Atem zwischen ihnen fließt. Die blassen Farbschlieren erinnern an Himmelsformationen. Ihre Arbeit spricht leise – von Nähe, von Intuition, von dem, was zwischen den Dingen liegt und der Liebe einzelner Menschen zueinander. Aya Onoderas Arbeiten tragen eine ästhetische und spirituelle Zurückhaltung in sich. Ihre reduzierten, leichten Materialien, die zarten Farbverläufe und die Betonung des Zwischenraums lassen sich als eine visuelle Form von Achtsamkeit lesen – als Aufmerksamkeit für das, was zwischen den Dingen, zwischen Präsenz und Abwesenheit, zwischen Stofflichkeit und Luft existiert.
In Onoderas Werken spielt die Leere eine zentrale Rolle: nicht als bloßes Nichts, sondern als offener, lebendiger Raum, der Veränderung, Bewegung und Transformation ermöglicht. Onoderas gespannter, fast schwebender Stoff verweist genau auf diese Qualität: Er ist nicht einfach nur ein verbindendes Element, sondern ein Bild für Durchlässigkeit, Vergänglichkeit, das Fließen des Atems. In Aya Onoderas Werk liegt die Schönheit im Leisen, im Flüchtigen, im Unvollständigen. Sie verweist auf eine Welt, in der nichts festgehalten werden kann und gerade darin eine stille Schönheit wohnt.